Wechselvolle Geschichte

Die Schriefersmühle wurde 1747 erbaut. Sie war eine so genannte Turmwindmühle mit drehbahrer Mühlenkappe. Diese Bauweise löste ab Mitte des 17. Jahrhunderts die bis dahin verbreiteten Bockwindmühlen ab. Besonders modern wurden im 18. Jahrhundert die Holländermühlen mit konischem Mühlenturm. Eine solche ist die Schriefersmühle. In historischen Karten von Mönchengladbach ist die Mühle an der ehemaligen Rue de Aix la Chapelle (heute B 57) als "Neue Mühle" verzeichnet. 
Die Neue Mühle (im Bild unten Links) auf der Tranchot-KarteÜber Jahrhunderte wurde in der Schriefersmühle das Getreide der Bauern aus der Umgebung gemahlen. Dazu fuhren sie mit ihren Pferdefuhrwerken durch das vordere Mühlentor in die Mühle hinein. So konnten die Getreidesäcke direkt vom Fuhrwerk in die Mühle gezogen werden. Später wurde so das Mehl auf die Fuhrwerke verladen.
Die Schriefersmühle in Betrieb (Foto Stadtarchiv)
Letzte Bilder, auf denen die Mühle mit Flügeln zu sehen ist, stammen aus der Zeit um 1926. Vermutlich wurde der Betrieb nach dem 1. Weltkrieg eingestellt. Danach diente die Mühle nur noch als Lagerraum. 

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Auf Fotos aus den 30er Jahren ist bereits die Tankstelle direkt am Eingang der Mühle zu sehen.

Schon in den 1930er Jahren war die Mühle zur Tankstelle geworden. (Foto Stadtarchiv)
Im 2. Weltkrieg wurde die Schriefersmühle stark beschädigt. Während des Vormarschs der Alliierten 1945 brannte die Mühle vollständig aus.

Allierte Streitkräfte an der Schriefersmühle 1945
Die Brandursache liegt bis heute im Dunkeln. Zeitzeugen berichten, dass der Mühlenturm über mehrere Tage wie ein Kamin geraucht hat.

Danach prägte der Mühlenstumpf über viele Jahre als Ruine ohne Dach die Landschaft. 
Die Mühle ohne Kappe
Erst im Jahr 1978 wurde der Mühlenturm mit einem Notdach gedeckt. 1986 wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt.
Die Mühle mit Notdach
Heute ist die Schriefersmühle eine von nur noch vier Windmühlen in Mönchengladbach, von denen Reste erhalten sind. Neben der Schriefersmühle sind dies die Lohmühle, Gerkerather Mühle, und Giesenkirchener Mühle.

Schriefersmühle 2020
Nach der Sanierung in den Jahren 2011 bis 2020 zeigt sich die Schriefersmühle heute wieder als "Visitenkarte" der Stadt Mönchengladbach und des Stadtteils Rheindahlen.